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Henke Schreieck Architekten
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→ Facts

Visuelle Kommunikation / Visual Communication

Peter Felder und Maria Mascher-Felder / Felder Grafikdesign

Weitere Infos unter → www.labiennale2018.at

   
Projektzeitraum 11.2017-11.2018
Standort Venedig, Italien
Architektur Henke Schreieck Architekten
Dieter Henke I Marta Schreieck
Mitarbeiter Dieter Henke, Marta Schreieck,
Buğra Çeteci, Danijel Dukic, Conal Mc Kelvey
Gavin Rae, Bo Ye,
Martin Huber, Anna Rubin
Projektpartner LAAC Architekten und Sagmeister Walsh
Kommissärin | Kuratorin / Commissioner | Curator Verena Konrad
Kuratorische Assistenz / Curatorial Assistence Wolfgang Simma-Wallinger  
Produktionsleitung / Production Management Katharina Boesch, Christine Haupt-Stummer / section a.  
Fotografen/Photographers Martin Mischkulnig, Darko Todorovic   Presse und Sponsoring / Press and Sponsoring Susanne Haider, Sarah Hellwagner, art:phalanx   Statik / Structural Engeneer Gmeiner Haferl Zivilingenieure ZT GmbH (Henke Schreieck)   Lichtkonzept / Light Concept Manfred Draxl / conceptlicht.at in Zusammenarbeit mit Zumtobel Lighting GmbH   Aufbauteam Henke Schreieck / Construction Team Henke Schreieck Lichtraum: Anna Rubin, Ramal Tien, Ulrich Scuhr, Corrado Battori, Enrico Fabris   Konstruktion: Stefan Gatterer, Miroslav Hudec, Pavol Juhas, Manuel Kostner, Elias Moroder, Fabian Oberhofer, Oliver Prossliner, Mario Sacco, Kevin Schieder, Martin Senoner, Klaus Vieider, Günther Runggatscher   Wandbeschichtung: Gerold Ulrich, Paolo Pepe, Massimo Pepe   Sponsors: Tischlerei Erlacher, Gmeiner Haferl, Conceptlicht  


→ Beschreibung

Henke Schreieck, „Layers of Atmosphere“
Installation, 2018

Dieter Henke und Marta Schreieck tauchen die beiden spiegelgleichen Räume der vorderen Achse des Pavillons durch verschiedene Gestaltungselemente in zwei unterschiedliche Atmosphären. Ausgangspunkt für beide Objekte bilden die länglichen Oberlichter. Einmal wird der Raum mittig mit einer hölzernen, begehbaren Raumskulptur besetzt. Einmal bleibt die Mitte des Raumes als Lichtatrium frei. Es sind Objekte, die auf den vorhandenen Raum und auch auf die spiegelnde Sphäre reagieren, den Raum in seiner strengen Symmetrie auflösen und mit einem flächenmäßig kleinen „Fußabdruck“ auskommen. Der „westliche“ Raum ist ein Raum über die Poesie der Konstruktion. Er ist besetzt von einem Holzrahmenwerk aus massiver Eiche. 6,75 x 6,75 x 1,85 m welches mit Martin Huber entwickelt wurde. Auf den ersten Blick ein simples Gestell. Auf den zweiten Blick irritiert die fehlende Durchgängigkeit der vertikalen und der Höhenversatz der horizontalen Stäbe innerhalb des quadratischen Rahmenkonstrukts. Dies ergibt einerseits Leerräume, welche eine Spannung erzeugen, andererseits eine differenzierte Maßstäblichkeit mit unterschiedlicher Raumdimension – einem Raumplan gleich. Das Objekt könnte als vergrößertes Möbel gesehen werden, welches als Readymade in den Raum gestellt wird und als begehbare Skulptur erschlossen werden kann. Teilweise greifen Ebenen aus dem umschließenden Rahmen, wodurch der Innen- und Außenraum des Pavillons erfahrbar wird. Über eine Brücke wird die gänzlich andere Atmosphäre des „östlichen Raumes“ erschlossen. Die Brücke führt in den Lichtraum des Atriums, dessen Wände aus diffusen Papierwänden gebildet werden, die das Oberlicht rahmen. Die kontemplative Aura dieses Raumes wird gestärkt durch die dunkle Beschichtung der umhüllenden Wände. Der Lichtraum wurde von der in Kärnten lebenden Drachenbauerin Anna Rubin mitkonzipiert und realisiert. Papierschichten fassen das Licht, begleiten es in den Raum, umhüllen es. Die Außenflächen sind aus mattem und „stillem“ Kozupapier materialisiert. Innen verlaufen Papierbahnen aus schimmerndem, knisterndem Gampi. Die Papierschichten bewegen sich, berühren sich. Mit dem Luftzug und durch die Bewegung der Besucher/innen entstehen immer neue Schattenspiele und Lichtstreifen auf bewegten Flächen. So stehen sich diese Räume nicht gegensätzlich gegenüber, sondern ergänzen sich als Ost und West, Haut und Skelett, Papier und Holz, Licht und Konstruktion, Imagination und Kognition, Dichte und Leere.
Henke Schreieck deuten Freespace in ihrem Beitrag nicht bloß als Außenraum. Ihr Interesse gilt dem Raum an sich. Im Fokus ihrer Arbeit steht das Schaffen von Atmosphäre durch Material, Oberfläche, Licht, Haptik, Geräusche, durch Gerüche, Schatten und Bewegung und der Anspruch, räumliche Qualitäten sinnlich erfassbar und lesbar und damit als Gedanken greifbar zu machen. Der Gesamtraum erschließt sich durch die ihm eingestellten Objekte.

Verena Konrad, Mai 2018

Gedanken zur Installation
„Layers of Atmosphere“ von Henke Schreieck

Venedig ist ein Ort, wo sich Kulturen begegnen; ein historisches Zentrum für den Austausch von Waren, Kunst und Ideen; ein Platz, wo sich Menschen aus aller Welt treffen, zu verschiedenen Anlässen – wie der Biennale. Auf deren Gelände stehen die Länderpavillons, in denen die Idee von Nation als geschlossener Kulturraum weiterlebt. Auch der Österreichpavillon aus der Zeit des Ständestaates repräsentiert nationale Selbstbehauptung in einer Formensprache der Abschließung.
Auf diese symbolische Polarität des Ortes antwortet die Rauminstallation von Henke/Schreieck, indem sie die Dualität von (national) geschlossen/(welt)offen im Spannungsverhältnis der durch strenge Symmetrie, Axialität und Monumentalität einengenden Pavillonarchitektur mit einer diesen Rahmen sprengenden asymmetrischen, leichten Konstruktion inszeniert. Dabei spielt die West-Ost-Dialektik eine leitende Rolle. Ausgehend von der Ausrichtung des zweiteiligen Pavillons ist der Orient in dieser Installation in verschiedenen Parametern präsent: materiell in der Verwendung von weichem Japanpapier in der Gestaltung des Ost-Raums, atmosphärisch aber die ganze Struktur durchdringend. Auch der konstruktivistische Aufbau aus Balken, Podesten und Treppen im West-Raum folgt keiner rationalen Planung, sondern erscheint in seiner dynamisch in beide Teile auskragenden Struktur rätselhaft de-konstruktivistisch gebrochen. Konventionell dem Westen wie dem Osten zugeschriebene Merkmale wie rational/mystisch, materiell/spirituell, hell/dunkel, fragmentarisch/holistisch werden in dieser Installation nicht einander gegenübergestellt, sondern dialektisch aufeinander bezogen, um einen solche Gegensätze übersteigenden dritten Raum zu schaffen.
Die Installation zeigt auch, dass Raum sich in der Erfahrung konstituiert, d.h. in Aktion und Kognition. Erst in der Begehung erschließen sich die sinnlichen Dimensionen des Raums. Im wechselnden Kontakt mit verschiedenen Formen und Materialien der Installation wird er aber nicht nur optisch, akustisch oder haptisch, sondern auch übersinnlich als ein Phänomen des Dazwischen erfahrbar. Eine solche Erfahrung ist ästhetisch im ursprünglichen Sinn des Wortes (d.h. sinnlich erkannt) und kann das Bewusstsein für die Qualität von Räumen schärfen.
Die Installation von Henke/Schreieck hat das Potenzial, durch ästhetische Steigerung einen bewussteren Umgang mit Räumen anzustoßen. Und sie weist darauf hin, dass die Kommerzialisierung aller Lebensbereiche auch unsere Räume einengt und dass dem etwas entgegenzusetzen ist, nämlich „freespace“.

Walter Ruprechter, April 2018


→ Publikationen

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